Für den qualitativen Bodenschutz braucht es Bodeninformationen und praktikable Instrumente für die Raumplanung

Vergleich einer Bodenfunktionskarte

Egal wie stark der Wille, ohne Bodeninformationen lässt sich die Bodenqualität in raumplanerische Entscheide nicht berücksichtigen.

Vergleich einer Bodenfunktionskarte (Eignung für landwirtschaftliche Produktion; links) mit einer Karte, die eine Ökosystemleistung abbildet (Erholungsleistung; rechts).

Wie generieren andere europäische Länder Bodenkarten und wie stellen sie diese Informationen zur Verfügung? Die Fokusstudie Bodeninformationssysteme macht deutlich, in der Schweiz besteht im Ländervergleich Handlungsbedarf. Diese Lücke wurde politisch bereits erkannt. Der Aufbau einer Schweizer Bodeninformationsplattform soll im Rahmen des Bodenkompetenzzentrums in den nächsten Jahren realisiert werden.

Aber auch wenn die Daten vorhanden wären, die Raumplanerinnen und Raumplaner – selbst, wenn sie es wollen – wissen nicht, wie die Bodenqualität in der Planung oder bei den Entscheidungen zu berücksichtigen. Um diese Wissenslücke zu schliessen wurde im Projekt multikriterielle Kompensation , basierend auf drei Grundsätzen, ein Instrument für diesen Entscheidungsprozess entwickelt. In der Fokusstudie Bodenindikatoren wurde zudem ein für die Stadt Stuttgart (DE) existierender Bodenqualitätsindex für die Steuerung der Raumentwicklung in der Schweiz verfeinert und ein neuer Bodenqualitätsindex entwickelt, der wahlweise verschiedene Ökosystemleistungen, die der Boden erbringt, und die Präferenzen der unterschiedlichen Interessengruppen berücksichtigt.