Projekt "Bodenbakterien" abgeschlossen

Oben: Weizenversuchsfeld in Grangeneuve. Unten links: Erdproben der untersuchten Felder. Unten rechts: Weizenwurzeln besiedelt d

Vorkommen von Biokontrollbakterien und deren Aktivität in verschiedenen Landwirtschaftsböden erstmals untersucht. Bestimmte Pseudomonasgruppen zeigen deutliches Potenzial als Biokontroll-Organismen.

Oben: Weizenversuchsfeld in Grangeneuve. Unten links: Erdproben der untersuchten Felder. Unten rechts: Weizenwurzeln besiedelt durch Pseudomonas mit rot oder grün fluoreszierende Reporterkonstrukten zur Messung krankheitsunterdrückender Aktivität.

​In der Schweiz ist sehr wenig Wissen verfügbar über das Vorkommen, die Diversität und die Aktivität von Bakterien mit krankheits- und schädlingsunterdrückenden Aktivitäten in landwirtschaftlichen Böden. Zudem ist über den Einfluss landwirtschaftlicher Anbausysteme auf diese natürlich vorkommenden Nützlinge nichts bekannt. Gleichzeitig besteht ein dringender Bedarf an neuen, umweltfreundlichen Methoden zur Bekämpfung von Pflanzenkrankheiten und Schädlingen.

Monika Maurhofer und Christoph Keel haben mit ihren Teams eine Toolbox entwickelt, um den Zusammenhang zwischen dem Vorkommen, respektive der Aktivität nützlicher Bodenbakterien (Pseudomonas) und der Resistenz gegen Pflanzenkrankheiten in beliebigen Landwirtschaftsböden zu untersuchen. Es wurde keine signifikante Korrelation zwischen der Krankheitsresistenz von Böden und speziellen Bakteriengattungen gefunden. Hingegen gab es signifikante Korrelationen zwischen spezifischen Genotypen von Bakterien und Resistenz gegenüber den bodenbürtigen Krankheiten. Zudem wurden deutliche Unterschiede zwischen verschiedenen Anbausystemen bezüglich nützlicher Bakterien und der Resistenz von Böden festgestellt.

Pseudomonaden können das Wachstum und die Gesundheit von Weizen und Mais verbessern, vor allem wenn diese Kulturpflanzen gestresst sind, etwa bei starkem Schädlingsbefall oder mangelnder Nährstoffversorgung. Vielversprechend scheint die Entwicklung von Kombinationen verschiedener Nützlinge zu sein, wie sie in der Forschungsphase II im Projekt "Biologische Schädlingsbekämpfung" getestet werden. Bis zur gezielten Förderung natürlicher krankheitsunterdrückender Mikroorganismen durch entsprechend angepasste landwirtschaftliche Anbaumethoden ist es noch ein langer Weg. Die Versuche zeigten, dass es möglich ist, Bodenresistenz und das Vorkommen gewisser Gruppen von nützlichen Bakterien zu beeinflussen. Diese Möglichkeiten sind in der Schweizer Landwirtschaft wahrscheinlich rasch ausgeschöpft. Das Hauptproblem besteht darin, dass für jede Kulturpflanze und jede bodenbürtige Krankheit höchstwahrscheinlich andere Schlüsselgruppen nützlicher Mikroorganismen im Boden gefördert werden müssten.