Projekt "COMET-Global" abgeschlossen

Instrument zur Bilanzierung von Treibhausgas-Emissionen auf Betriebsebene entwickelt. Kompostierter organischer Dünger sowie weniger Bodenbearbeitung reduzieren die Netto-Treibhausgas-Emissionen ohne spürbare Ernteeinbussen.

Versuchsstandorte für die Parametrisierung und Evaluation des DayCent Modells in der Schweiz.

​Die intensive Nutzung landwirtschaftlicher Böden führte zu einem bisher nie dagewesenen Verlust von global 50 Gt (1 Gigatonne = 1’000’000'000 Tonnen) des organischen C-Gehalts der Böden in Form von CO2. Im Jahr 2010 verursachte die Landwirtschaft Treibhausgas (THG)-Emissionen in der Höhe von global 5.0–5.8 Gt CO2-Äquivalenten, was 10–12 Prozent aller anthropogenen THG-Emissionen entspricht. Es besteht ein grosses Interesse an Anbaumethoden, welche die Vorräte an organischer Bodensubstanz erhöhen und zugleich Nährstoffverluste und THG-Emissionen aus dem Boden verringern. Zudem müssen die notwendigen Informationen dort verfügbar sein, wo Anbauentscheide effektiv gefällt werden – d.h. für jedes einzelne Feld. Ziel des Projekts COMET-Global war die Entwicklung und Einführung eines webbasierten, benutzerfreundlichen, modernsten Möglichkeiten entsprechenden Instruments zur umfassenden THG-Bilanzierung in den einzelnen Einheiten (z.B. Feld, Pflanzenproduktion, Gemischtbetrieb) für die Partnerstaaten, einschliesslich mehrerer EU-Länder, der USA und Australiens.

Eines der Ergebnisse besteht darin, dass das DayCent-Modell, für gebräuchliche Nutzpflanzen und Anbausysteme sowie Boden- und Klimaverhältnisse in der Schweiz an vier Versuchsstandorten parametrisiert und evaluiert wurde.

Das Projekt hat zudem das Verständnis für die Auswirkungen von Anbaupraktiken auf THG-Emissionen aus dem Boden in grösseren zeitlichen und räumlichen Zusammenhängen vertieft. Erkenntnisse aus den Analysen können als Leitlinien für die Entwicklung künftiger THG-Studien unter Feldbedingungen dienen. Zudem wurden die Langzeitfolgen von Anbaumethoden und der Kombination dieser Methoden für THG-Emissionen aus landwirtschaftlich genutzten Böden in der Schweiz an verschiedenen Standorten und in verschiedenen Regionen evaluiert. Der Einsatz von teilweise kompostierten organischen Düngemitteln, insbesondere, wenn zugleich die Bodenbearbeitung weniger intensiv gestaltet wurde, bewirkte eine substanzielle Minderung der Netto-THG-Emissionen aus dem Boden, was zugleich aber die Produktion insgesamt verringerte. Der Einsatz von vollständig kompostierten Düngern sowie die Verringerung beziehungsweise der Verzicht auf Bodenbearbeitung führten dagegen effektiv zu einer Reduktion der Netto-THG-Emissionen aus dem Boden ohne spürbare Ernteeinbussen (Einbussen weniger als 5%).

Künftig sollen sämtliche Interessenvertreter in den einzelnen Partnerländern das Instrument COMET-Global zur vollumfänglichen THG-Erfassung auf Einzelbetriebsebene vor jeder Änderung in der Landnutzung oder dem Anbau verwenden.